Ein Beitrag von Horst Görlitzer, Hochhausen, 2025.
Am 23. Oktober 1862 wurde der Abschnitt Heidelberg – Neckarelz/Mosbach eröffnet. Nach zahlreichen Forderungen der Gemeinden im südlichen Odenwald, Bauland und Taubertal, sowie vom Königreich Bayern das starkes Interesse an der Verbindung zwischen Kurpfalz und Unterfranken hatte wurde das Projekt in Angriff genommen. Viele Trassenführungen waren im Gespräch. Der Abschnitt Neckargemünd – Neckarelz wurde schließlich durch das Elsenz- und Schwarzbachtal, Meckesheim, Waibstadt, Aglasterhausen in Angriff genommen, obwohl die Strecke steigungsreicher und im Betrieb problematischer war, der Abschnitt am Neckar entlang über Eberbach ware einfacher gewesen, aber zwischen Neckargemund und Eberbach reichte das Großherzogtum Hessen bis an den Neckar, also hatte die Strecke über ausländisches Gebiet fuhren müssen, das wurde aber in Karlsruhe nicht gewünscht.
Für den Bau und Betrieb der Bahn waren 52 Wohnhäuser und 49 Oekonomiegebäude und 3735 Grundstucke zu erwerben.
Beilage zu Nr. 250 der Pfälzer Bote Samstag den 25.Oktober 1862:
,,Karlsruhe, 24.Oct. Auf der erst gestern in Betrieb gesetzten Bahnstrecke von Heidelberg nach Mosbach ist leider gleich am ersten Tage eine Störung des Dienstes dadurch eingetreten, dass durch Entgleisung der Locomotive des um 3 Uhr 5 Minuten Nachmittags von Heidelberg abgehenden Bahnzugs an der linksseitigen Landpfeiler der Neckarbrücke bei Neckarelz die Befahrung dieser Brücke unmöglich gemacht wurde. Eine Verletzung von Personen ist bei dem Unfall nicht vorgekommen. (K.B.)“
Ab 1866 wurde der Abschnitt Mosbach – Lauda, (Lauda – Wurzburg) in Betrieb genommen.
Gesamtkosten der Strecke Heidelberg nach Mosbach sind :
- Ausmessung und Absteckung der Bahnstrecke 30 563fl. 10 kr.
- Erwerbung des Bodens für die Bahn 1 003 605fl. 22 kr.
- Herstellung des Planums der Bahn 2 976 264fl. 54 kr.
- Übergangswerke und Flussbauten 1 148 408fl. 31 kr.
- Unterbau der Bahn 108 365fl. 25 kr.
- Oberbau der Bahn 293 381fl. 48 kr.
- Schienen und deren Befestigung 763 293fl. 4 kr.
- Gebäude und deren Einrichtungen für den Dienst 303 778fl. 50 kr. .
auf der Bahn - Einfriedung der Bahn 21 087fl. 10kr.
- Gemeinsame nicht genannte Kosten der Bahn 147 786fl. 4 kr.
zusammen 6 796 534 fl. 18kr.
Kosten für die Stationen 577 678 fl. 17kr.
Gesamtbaukosten 7 374 212 fl.
Rechnet man Verwaltungskosten und nachträgliche kleineren Arbeiten hinzu kommt man auf eine Summe von rund 7 ½ Millionen Gulden, bewilligt waren 8 900 000fl.. (Ein Gulden(fl.) aus dem Jahr 1850 hatte etwa dieselbe Kaufkraft wie 18,70 € im Jahr 2016.)